Wohnungstür: Wärmedämmung und Schallschutz

Wohnungstüren – auf Schallschutz und Wärmedämmung kommt es an

Wohnungstüren haben diverse Funktionen. Als Eingangstüren führen sie ins Wohnungsinnere, als Innentüren in den dahinter befindlichen Raum. Haustüren sollten – da sie sich direkt an der Schnittstelle zwischen dem meist ungeheizten Hausflur und der wohltemperierten Wohnung befinden – noch zusätzlich mit einem guten Wärmeschutz versehen sein.

Wärmegedämmte Eingangstüren halten die Heizungswärme in der Wohnung und tragen so wirkungsvoll dazu bei, dass der Wohnungseigentümer Heizkosten spart und es schön kuschelig hat. Schallisolierte Eingangstüren sind ein Muss, wenn das Treppenhaus hellhörig ist und man ständig mit ruhestörendem Lärm und nervigen Geräuschen von Nachbarn konfrontiert wird.

Besonders in Gebäuden älteren Baujahrs und Neubau-Wohnungen findet man oft zu dünne und schlecht isolierte Haustüren vor. Um zu verhindern, dass er sich in der frisch bezogenen Wohnung unwohl fühlt, hat der Wohnungseigentümer grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Er kann die vorhandene Haustür durch eine neue wärmegedämmte beziehungsweise schallisolierte Tür austauschen oder nachträglich für Wärmedämmung und Schallschutz sorgen. Letzteres empfiehlt sich, wenn nicht viel Geld investiert werden soll.

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Schallschutztüren

Diese Spezial-Türen gibt es für den Wohnungseingang und als Innentür: Als Tür zum Schlafzimmer sorgen sie nachts für ungestörte Bettruhe, als Jugendzimmer-Tür schirmen sie vor den Bässen aus der Stereoanlage des Nachwuchses ab. Wer eine Schallschutztür im Wohnungsinnern einbaut, sollte allerdings darauf achten, dass auch die angrenzenden Wände und die Fenster des Raumes ausreichend Schall gedämmt sind.

Bei der Montage der schalldämmenden Tür müssen die Mindestanforderungen der DIN 4109 eingehalten werden: Es gilt die Schallschutz-Klasse I für Wohnungseingangstüren, die vom Treppenhaus in einen Wohnungsflur oder eine Wohnungsdiele führen, und die SK III für Türen, durch die man die Wohn- beziehungsweise Arbeitsräume direkt betreten kann.

SK I Türen haben einen Schallschutzwert von rechnerisch 27 bis 37 dB und prüftechnisch 32 bis 42 dB. Türen der Schallschutzklasse III halten mindestens 37 dB aus (prüftechnisch mindestens 42 dB). SK III Türen sind beispielsweise Sprechzimmer-Türen beim Arzt oder Chefzimmer-Türen.

Ein Vergleich beim Kauf lohnt sich, da auch qualitätiv sehr gute Türen zu erschwinglichen Preisen angeboten werden.

Je schwerer und biegsamer Schallschutztüren sind, desto größer ist ihre schalldämmende Wirkung. SK I Türen bestehen aus einer einzigen Schale. Ihr Türblatt ist eine Sandwich-Konstruktion mit einer Holzfaser- oder Spanplatten-Einlage, die mehrschichtig punktweise zusammengenagelt wird, sodass sie biegsam ist.

Wird eine Röhrenspanplatte als Türblatt-Einlage verwendet, müssen die waagerechten Röhren noch zusätzlich mit Sand gefüllt werden. Einschalige Türblätter können auch mit einer massiven Kunststoffplatte oder dünnen Bleiplatte gefüttert sein und erreichen Dämmwerte von 25 bis 35 Dezibel.

Zweischalige Schallschutz-Türen schützen vor Lärm von 35 bis 45 dB. Bei ihnen sind zwei schwere Schalen miteinander verbunden, wobei eine Mineralwolle-Füllung als Feder dient. Schalldämmende Türen sind je nach Material, Design und Größe schon ab etwa 200 Euro erhältlich.

Türdichtungen

Wer sich eine Schallschutztür einbaut, sollte auch die umlaufenden Dichtungen nicht vergessen, da ohne sie auch die teuerste Schallschutztür nichts taugt. Der Tür-Falz sollte mit einer Falz-Dichtung aus elastischem Material abgedichtet werden. Auch die Fuge zwischen der Tür und dem Fußboden muss so isoliert werden, sodass keine Geräusche mehr hindurchdringen können.

Das geschieht mithilfe einer Auflauf-, einer Absenk- oder einer Schwellen-Dichtung. Auflaufdichtungen sind Lamellendichtungen aus Leichtmetall oder Kunststoff, die an der Türunterkante angeschraubt werden. Auf den Boden unter der Tür montiert man eine Höcker-Schwelle. Beim Schließen der Tür fährt die Dichtung auf die Erhöhung der Schwelle.

Die häufig verwendeten Absenk-Dichtungen funktionieren automatisch: Schließt man die Tür, fährt ein Dichtungsstreifen aus Gummi oder Filz nach unten und dämmt die Wohnungstür. Er presst sich leicht auf harten Boden wie PVC an. Hat man Teppichboden oder -fliesen, muss man noch zusätzlich eine Schiene in einem Kitt-Bett verlegen. Schwellendichtungen sind direkt an der Unterkante der Tür angebracht.

Nachträglich montierte Schallisolierung

Hierbei hat man mehrere Möglichkeiten, je nachdem, wie stark der Lärm ist, den man mit einem solchen Schallschutz aussperren möchte. Eine hochwirksame, allerdings auch sehr kostenintensive Lösung besteht darin, einen schweren, Lärm dämmenden Vorhang innen vor der Wohnungstür anzubringen. In den Vorhang ist eine Bleischicht eingenäht, die bis zu 1030 g/m² wiegen kann.

Der schallabsorbierende Stoff hat gesäumte Seiten, eine 10 cm dicke Tasche an seiner Unterseite und ist in einer Höhe von maximal 2,90m erhältlich. Schwerschichtvorhänge haben den Vorteil, dass sie sich leicht wieder entfernen lassen und sich insbesondere zum Abschirmen dröhnend lauter Bässe aus der Stereoanlage eignen.

Gegen tiefe Frequenzen schützt auch eine zweite Tür, die man – falls der Rahmen dafür breit genug ist – mit einem weiteren Scharnier an der anderen Seite befestigt und die sich zum Wohnungsflur hin öffnet.

Möglichkeiten:

  • Lärmdämmender Vorhang
  • zweite Tür im Rahmen
  • Verbundschaum-Platten
  • Austausch der Tür

Gegen weniger starke Geräuschbelästigung helfen schwere flexible Verbundschaum-Platten von 4 bis 5 cm Dicke, die man innen auf der Wohnungstür (oder außen auf der Innentür) aufklebt: Die Schallwellen treffen auf die unregelmäßige Oberfläche des Dämmmaterials und laufen sich dort tot.

Am besten eignen sich dafür Schaumstoffe mit Noppen oder pyramidenförmiger Oberfläche, die mit Montageschaum oder Schaumstoffkleber auf das zuvor gereinigte Türblatt geklebt werden. Der Nachteil dieser Dämmung besteht darin, dass sie optisch nicht besonders ansprechend aussieht. Auch in diesem Fall müssen die Türritzen noch mit einem selbstklebenden Tür-Dichtungsband bestmöglich verschlossen werden.

Wer keine Schallschutztür einbauen lassen möchte, kann seine aktuelle, schlecht gegen Lärm isolierende Tür auch gegen eine massive Holztür austauschen. Sie sollte dann allerdings optisch zu den anderen Wohnungseingangstüren des Hauses passen, wenn man sich keinen Ärger mit der Eigentümer-Versammlung einhandeln möchte. Auch bei der massiven Holztür müssen alle Ritzen abgedichtet und die Tür-Unterkante mit Schallex isoliert sein.

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Optimale Wärmedämmung durch Klima-Türen

Der größte Teil der ins Wohnungs- oder Raum-Innere eindringenden Kälte gelangt nicht durch das Türblatt, sondern durch die Türritzen nach drinnen. Der schlimmste Übeltäter dabei ist der untere Türspalt. Das liegt meist daran, dass die Bodenbeläge einen zu niedrigen Flor haben oder die Tür später gekürzt wurde und man danach die Dichtung vergaß.

Bei Innentüren kann man die Türritzen nachträglich mit einer flexiblen selbstklebenden Gummi-Dichtung und die Tür-Unterseite mit einer Schiene mit Bürsten-Profil gegen Zugluft und ins Zimmer strömende Kaltluft isolieren. Diese kostengünstige Lösung lässt sich schon mit wenig Arbeitsaufwand realisieren.

Bei Wohnungseingangstüren empfiehlt sich der Einbau einer wärmedämmenden Klimatür, da Wohnungseingänge am stärksten der Kälte ausgesetzt sind. Die EnEV 2009 schreibt für Eingangstüren einen U-Wert von 2,9 W/m²K vor. Neue Türen dürfen sogar nur noch einen U-Wert von 1,5 W/m²K haben. Für Passivhaus-Haustüren gilt der Richtwert von 0,6 W/m²K.

Wärmeschutztüren gibt es in diversen Materialien und Designs mit und ohne Glaseinsatz. Die meisten von ihnen verfügen noch zusätzlich über einen in die Türkonstruktion eingebauten Einbruchschutz. Die besten Dämm-Werte erzielt eine Haustür mit einer PU-Schaum oder Kork-Füllung. Als Klimatür ebenfalls gut geeignet: Holztüren mit Alu-Schale.

Soll die Wohnungstür noch mit einem Glaseinsatz versehen sein, empfiehlt sich dreifaches Wärmeschutzglas. Auch für Klima-Türen gilt, dass man die umlaufenden Dichtungen, die Türschwellen-Dämmung und die absenkbare Boden-Dichtung nicht vergessen sollte.