Pelletheizung: Technik und Funktion

Die Pelletheizung verbrennt einen Rohstoff – in diesem Fall Holzpellets – um Wärme zu erzeugen. In dieser Funktion ähnelt sie herkömmlichen Anlagen, wie etwa Ölheizungen. Unterschiede ergeben sich vor allem durch den Aufbau, da dieser für einen festen Brennstoff vorgesehen ist.

Einfach gesagt, werden Pellets über ein Fördersystem in den Heizkessel transportiert und dort über ein Heizgebläse entzündet. Über die Zufuhr von Pellets und Luft wird die Anlage geregelt. Im letzten Schritt erwärmt das entstehende Abgas das Heizwasser und somit die Heizung in den verschiedenen Räumen.

Pelletkessel oder Pelletofen: Das Ziel entscheidet

Auswahl Pelletheizung

Soll das vorhandene Heizsystem unterstützt werden oder nur ein einzelner Raum punktuell geheizt werden, kann der Pelletofen zum Einsatz kommen. Er gibt seine Wärme ähnlich einem Kamin an den Raum ab. Die Befüllung und im zweiten Schritt die Verbrennung der Pellets finden im Raum statt.

Für die alleinige Beheizung eines Hauses eignet sich der Pelletkessel. Dieser verbrennt die Pellets zentral im Keller oder Heizungsraum und erwärmt damit den gesamten Heizkreislauf des Hauses. Die Wärme wird so an die einzelnen Heizkörper in den Räumen weitergegeben. Der Pelletkessel kommt vor allem bei Ein- und Mehrfamilienhäusern zum Einsatz.

Funktionsweise der Einzelteile

Eine Pelletheizung ist auf ein exakt abgestimmtes Zusammenspiel verschiedener Elemente angewiesen. Auf dieser Seite werden die Bauteile des Pelletkessels (Zentralheizung) und ihre jeweilige Funktion genau erläutert.

Heizkessel Pellet

1. Lagerraum

Der Heizvorgang beginnt mit der Lagerung. Hier werden die Pellets entweder in einem Silo, Tank oder in einem speziellen Lagerraum mit Unterbaukonstruktion aufbewahrt. Je nach Bedarf und räumlichen Gegebenheiten wird eine der Lagerformen ausgewählt.

2. Fördersystem

Die Förderung der Pellets verläuft automatisch oder halbautomatisch. Häufig kommt eine Förderschnecke oder ein Saugsystem zum Einsatz, beide transportieren die Pellets vom Lagerraum automatisch zum Brennraum im Heizkessel. Die Förderschnecke bietet sich an, wenn die Pellets in unmittelbarer Nähe zum Heizkessel gelagert werden. Das Saugsystem kann Entfernungen von bis zu 25 m überbrücken. Dabei werden die Pellets aus dem Lager direkt in den Vorratsbehälter gesaugt. Dieser ist im Heizkessel integriert. Eine Schnecke transportiert die Pellets dann weiter in den Brennraum. 

Eine gänzlich manuelle Förderung kommt bei Pelletöfen zum Einsatz.

Bei der halbautomatischen Förderung befindet sich der Vorratsbehälter im Pelletkessel. Der Behälter hat ein Volumen zwischen 200 und 800 Litern. Aufgefüllt wird er manuell von Hand, etwa mittels Sackware. Der Vorteil ist hier, dass kein extra Lagerraum benötigt wird.

3. Pelletbrenner

Brennkammer: Im sogenannten Pelletbrenner erfolgt die Verbrennung der Pellets in einer Brennkammer. Um die Sicherheit zu gewährleisten und einen Rückbrand zum Fördersystem zu verhindern, ist ein Brandschutzschlauch integriert. In den meisten Pelletkesseln wird ein Unterschubbrenner verwendet. Dieser besitzt einen Brennteller mit vielen Öffnungen für eine optimale Luftzufuhr. Die Pellets gelangen von unten auf den Teller und verdrängen Reste und Staub. Die Asche und die Rückstände fallen automatisch nach unten und werden im Aschekasten aufgefangen. Eine Förderschnecke sorgt automatisch für Nachschub auf dem Brennteller.

Seltener kommt ein Unterschubbrenner mit Retorte zum Einsatz. Bei diesem System werden die Pellets von der Seite nachgeschoben. Somit verdrängen sie die Asche nicht automatisch und eine zusätzliche Förderschnecke entsorgt die Pellet-Rückstände und Asche. Bei korrekter Anwendung muss der Aschekasten bei beiden Modellen nur alle paar Monate entleert werden.

Warmwasser-Erzeugung: Bei beiden Varianten werden die Pellets durch ein Heißluftgebläse oder ein Glutbett entzündet. Damit die Verbrennung der Pellets automatisch und gezielt verfolgt, müssen mehrere Prozesse aufeinander abgestimmt werden. Dies geschieht automatisch, etwa durch den Einsatz einer Lambda-Sonde. Die steuert und misst die Luft- und Pelletzufuhr, die Verbrennung sowie die Speicherung, Ausgabe und Lieferung von Warmwasser. Durch einen Thermostat wird die Temperatur gehalten bzw. die Verbrennung erhöht oder wieder gestartet. Für die optimale Verbrennung der Pellets kommt ein Saugzuggebläse zum Einsatz. Dessen Drehzahl lässt sich regeln, sodass immer die exakt benötigte Luftmenge vorhanden ist.Prozesse Pelletbrenner

Beheizung: Die Energie der brennenden Pellets erwärmt das Wasser im Pelletkessel auf die eingestellte Temperatur, durch Wärmetauscher wird das Wasser im gesamten Heizkreislauf erwärmt. Über verschiedene Pumpen und Rohre gelangt es zu den einzelnen Heizkörpern. Diese können bequem über Thermostate gesteuert werden. Somit erhält jeder Raum bequem seine Wunschtemperatur.

4. Wärmepufferspeicher

Der Wärmepufferspeicher wird zwischen Holzpelletkessel und Heizung sowie Armaturen geschaltet. Er speichert überflüssige Wärme, damit diese später genutzt werden kann. Das Wasser kann punktuell abgerufen werden. Der Vorteil liegt auf der Hand, die Pelletheizung muss nicht jedes Mal von neuen anfangen zu verbrennen, wenn jemand im Haus warmes Wasser benötigt. Durch den Wärmepufferspeicher werden somit Energie und Emission gespart.