Glasversicherung: Nutzen für Eigentumswohnungen

Hausbesitzer wissen meist sehr genau, welche Versicherungen sie abschließen müssen, um rundum abgesichert zu sein. Besitzer von Eigentumswohnungen sind jedoch häufig unsicher: Manche Schadensfälle werden durch die Gebäudeversicherung abgedeckt. Andere durch eine Hausratversicherung. Eine Glasversicherung kann Bestandteil mehrerer Verträge sein. In der Regel aber sind häufig nur Glasschäden abgedeckt, die in gemeinschaftlichen Räumen entstehen. Für die Verglasung in der Eigentumswohnung ist der Wohnungsbesitzer selbst zuständig.

Was deckt die Glasversicherung ab?

Die Glasversicherung deckt alle Schäden ab, die an Fenstern und Glastüren entstehen. Auch die Verglasung von Wintergärten, Duschkabinen und Vitrinen sind mit einer Glasversicherung finanziell abgesichert. Die Bezeichnung Glasversicherung ist dabei nicht ganz korrekt. Bei der Gestaltung von Wintergärten, aber auch für Duschkabinen oder Vorbauten am Haus wird häufig stabiler Kunststoff verwendet. Auch diese Materialien werden bei Schäden durch eine Glasversicherung ersetzt. Möbel und Einrichtungsgegenstände sind ebenfalls mitversichert: Das betrifft alle Glasscheiben von Bildern, Schränken, Uhren, Kaminöfen, wie auch die Kochfläche aus Glaskeramik. Terrarien oder Aquarien sind in der Regel ebenfalls versichert. Allerdings gibt es Gesellschaften, die diese Risiken aus den Standardverträgen ausschließen. Das Terrarium oder Aquarium muss dann bei Bedarf in den Vertrag mit aufgenommen werden. Meist erhöht sich dadurch der Beitrag geringfügig.

Glasversicherung_Elemente

Individueller Bedarf und unterschiedliche Verträge

Versicherungen sind jedoch immer eine individuelle Angelegenheit. So individuell der Versicherungsbedarf von Wohnungsbesitzern ist, so unterschiedlich sind auch die Vertragsangebote. Vor dem Abschluss einer Glasversicherung sollten Wohnungsbesitzer also die Vertragsbestandteile genau prüfen und mit dem eigenen Bedarf abgleichen. Wenn ein Fenster zu Bruch gegangen ist, fallen nicht nur Kosten für ein neues Fenster an, sondern Liefer- und Einbaukosten. Manchmal ist eine Notverglasung bis zum Einbau des endgültigen Ersatzes notwendig. Eine gute Glasversicherung deckt auch diese Kosten ab und das sollte im Vorfeld geprüft werden. So, wie diverse Versicherungsrisiken bei Bedarf in die Glasversicherung mit eingeschlossen werden können, so können manche Risiken auch ausgeschlossen werden: Wer kein Aquarium besitzt, muss diesbezüglich auch kein Risiko absichern.

Auch kann in einer Glasversicherung häufig zwischen unterschiedlichen Varianten gewählt werden: Einige Tarife sichern Glasschäden im gesamten Haus ab. Für die Besitzer von Eigentumswohnungen ist das in aller Regel unnötig. Andere Tarife bieten nur eine Absicherung für die vom Eigentümer genutzten Räumlichkeiten. Die Besitzer von Eigentumswohnungen müssen in der Regel nur die eigenen Räume absichern. Die Risiken, die in von der Eigentümergemeinschaft genutzten Räumen und für Gegenstände bestehen, sind in der Regel durch die Gebäudeversicherung abgedeckt.

Wann die Glasversicherung nicht zahlt

Die Glasversicherung zahlt dann nicht, wenn nach Vertragsabschluss ein Versicherungsrisiko hinzugekommen ist, welches vom Versicherungsnehmer nicht nachgemeldet wurde. Das heißt, wenn Sie als Versicherungsnehmer sich ein Aquarium kaufen und dieses ist nicht Bestandteil des Vertrags, dann bleiben Sie auf dem entstandenen Schaden sitzen. Die Versicherung zahlt allerdings grundsätzlich nicht für die entstandenen Wasserschäden. Risiken dieser Art sollten über die Hausrat- oder Haftpflichtversicherung abgedeckt sein. Die Glasversicherung übernimmt nur den entstandenen Glasschaden.
Geht Ihre wertvolle Sammlervitrine zu Bruch, wird Ihnen das Glas selbstverständlich ersetzt. Die in der Vitrine befindlichen Gegenstände hingegen sind durch die Glasversicherung nicht abgesichert. Wenn ein Küchenschrank nicht richtig befestigt ist und auf die Kochplatte aus Glaskeramik stürzt, so wird Ihnen die Kochplatte ersetzt – die Gläser aus dem Schrank jedoch nicht. Haushaltsglas ist nicht versichert und gleiches gilt für Leuchtkörper. Die Glasversicherung kommt grundsätzlich auch nicht für Schäden auf, die unter die Zuständigkeit einer anderen Versicherungsart fallen: Wenn ein Gast in Ihrer Wohnung einen Glasschaden verursacht, wird zunächst dessen Haftpflichtversicherung in Anspruch genommen.

Aufpassen bei Vertragsabschluss

Wer eine Eigentumswohnung besitzt, sollte sich auch gegen mögliche Risiken versichern. Allerdings ist immer individuell abzuwägen, welche Risiken überhaupt bestehen. Grundsätzlich kann eine Glasversicherung separat abgeschlossen werden. Es empfiehlt sich jedoch, sie ergänzend mit in eine bestehende Hausratversicherung aufzunehmen. Durch eine geschickte Kombination sind die Beiträge insgesamt günstiger und der Versicherungsschutz ist umfangreicher. Im Schadensfall ist es auch einfacher, ein Kombipaket aus Hausrat- und Glasversicherung in Anspruch zu nehmen. Auch sollten Sie darauf achten, wie die Glasversicherung die Frage nach dem Verschulden behandelt: Eventuelle Schäden sollten nämlich auch bei Eigenverschulden übernommen werden. Das Eigenverschulden ist jedoch abzugrenzen vom Vorsatz. Für Schäden, die vorsätzlich verursacht werden, muss einzig der Verursacher aufkommen.

Die Kosten für eine Glasversicherung

Die Preise für eine Glasversicherung werden meist über die Quadratmeter der Wohnfläche errechnet und orientieren sich daran, ob man in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus lebt. Für eine Wohnfläche von 100 Quadratmetern liegt die Prämie für eine Glasversicherung zwischen 33 und 90 Euro Jahresbeitrag. Allerdings unterscheidet sich hier nicht nur der Preis zwischen den einzelnen Gesellschaften erheblich, sondern auch der Umfang der versicherten Risiken. Wenn Sie eine Glasversicherung abschließen möchten, sollten Sie aus diesem Grund nicht nur die Preise vergleichen, sondern auch den Leistungsumfang. Am günstigsten sind immer noch Kombinationen von Hausrat- und Glasversicherung. Auch hier ist natürlich genau zu prüfen, welche Leistungen enthalten sind. In der Regel liegen die Preise für die gleiche Wohnfläche hier jedoch bei 65 bis 200 Euro Jahresbeitrag.

Die Preisunterschiede kommen nicht nur durch die unterschiedlichen Leistungen der einzelnen Angebote zustande, sondern auch durch die Wohngegend. In Großstädten ist die Versicherungsprämie häufig höher als für eine gleich große Wohnfläche auf dem Land. Auch gibt es Städte oder Kreise, in denen statistisch durch Einbruch, Diebstahl und Vandalismus höhere Schäden entstehen als in anderen Gebieten. Versicherungsnehmer, die in einem solchen Gebiet leben, müssen aus diesem Grund höhere Kosten einkalkulieren.