Richtiges Lüften im Bad

Gefahren eines feuchten Bades

Das Badezimmer ist ein Ort der Entspannung und der Reinigung. Wir verbinden gerne beides miteinander, lesen gemütlich die Zeitung in der Badewanne oder lassen uns minutenlang von einem warmen Duschstrahl berieseln.

Handelt es sich um einen größeren Haushalt, ist meist auch der Wasch- und Toilettenraum etwas besser mit Platz bestückt, sodass mitunter sogar mehrere Personen gleichzeitig darin ihrer Körperpflege nachgehen können.

Badezimmer und das Element Wasser stehen dabei stets untrennbar miteinander in Verbindung. In der Konsequenz gibt es nirgendwo sonst in der Wohnung einen Ort, an dem eine höhere Luftfeuchtigkeit vorliegt. Doch gerade wasserhaltige Luft birgt die Gefahr gesundheitlicher Schädigungen. Aus diesem Grunde gilt es, feuchte Luft umgehend aus der Wohnung heraus ins Freie zu befördern.

Dabei beschränkt sich gasförmige Flüssigkeit in der Luft keineswegs nur auf unsere Bäder. Auch dort, wo überhaupt kein Wasserhahn anzutreffen ist, kann ein feuchtes Milieu entstehen, das nach einem angemessenen Lüftungsverhalten verlangt.

So ist nach unserem Dusch- und Baderaum das Schlafzimmer der Ort mit dem höchsten Wasseranteil in der Umluft. Die Quelle für diese Nässe sind wir Menschen selbst, denn über unsere drüsenreiche Haut scheiden wir beachtliche Mengen an Körperflüssigkeit aus, die bei höheren Temperauren direkt in die Luft übergeht.

BadDurchluftBelüftung

Somit belasten wir natürlich auch unser Badezimmer bereits mit Feuchtigkeit, ohne überhaupt einen Wasserhahn betätigt zu haben, schlicht durch unsere Anwesenheit. Insbesondere die Zusammenkunft mehrerer Personen zur selben Zeit sorgt schon für ein Raumklima, das eine anschließende Durchlüftung verlangt.

Diese Notwendigkeit potenziert sich natürlich mit der Menge zusätzlicher Nässe, die durch Badewasser und Dusche erzeugt wird.

Doch warum eigentlich bietet hohe Luftfeuchtigkeit einen Grund zur Vorsicht? Zunächst weiß doch jeder, der schon einmal ein öffentliches Dampfbad besucht hat, dass warme Luft gesundheitsfördernd ist, den Kreislauf anregt und die Haut reinigt. Doch die negativen Folgen feuchter Umluft müssen auch in öffentlichen Bädern verhindert werden.

Denn es droht dort dieselbe Gefahr wie in unserem privaten Badezimmer: Schädigungen durch Schimmelpilz– und Bakterienwachstum.

Aus physikalischen Gründen verhält es sich nämlich so, dass warme Luft Feuchtigkeit aus dem Gemäuer, aus dem textilen Duschvorhang, aus gerade benutzten Handtüchern und insbesondere aus Badezimmerteppichen herauslöst und im dampfförmigen Aggregatzustand in die Höhe befördert, denn warme Luft steigt nach oben.

Werden diese warmen Dämpfe nun nicht rechtzeitig durch Frischluft ausgetauscht, besteht die Gefahr der Kondensation. Dabei kondensiert das Wasser aus der Umgebungsluft in den wässrigen Zustand zurück und bildet feuchte oder sogar nasse Ablagerungen.

Entstehung von Feuchtigkeit

  1. warme Luft hält Feuchtigkeit
  2. Luft trifft auf kalte Oberflächen
  3. Abkühlungführt zu Feuchtigkeitsverlust
  4. Wasser setzt sich auf Wänden ab
  5. Schimmel und Bakterien finden Nährboden

Dies geschieht den Gesetzen der Physik folgend an solchen Bereichen, in denen warme Luft abrupt auf Kaltluft, bzw. kalte Oberflächen trifft. Betroffen sind daher oft Badezimmerwände und ganz besonders die Bereiche um die Fenster herum.

Dabei sind vollständig renovierte Altbauten häufig stärker anfällig als Neubauten. Die Gemäuer neigen dazu, zusätzliche Feuchtigkeit von außen aufzunehmen und durch die Kapillarwirkung nach innen zu den Wohnräumen hin zu befördern.

Zu gut isolierte und geschlossene Fenster tauschen die stark zur Feuchtigkeit neigende Luft dann nicht einmal geringfügig aus, sodass Wasser im Bereich der kühlen Fensterrahmen kondensiert. In einer solchen Wohnung sollte das Bad auch dann regelmäßig belüftet werden, wenn es gerade gar nicht in Gebrauch ist.

Denn feuchte Stellen, die regelmäßig im selben Bereich entstehen, sind geeignete Nährböden für Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien. Dazu muss man wissen, dass Pilzsporen und auch Sporen bildende Bakterien fester Bestandteil der Luft sind, nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb der Wohnräume, also im Freien.

Es handelt sich bei ihnen nämlich um Organismen, die sich durch Luftströmungen verbreiten lassen.

Gelangen diese Verbreitungsstadien gesundheitsschädlicher Keime nun auf einen geeigneten Untergrund, beginnen sie, dort auszuwachsen. Besonders ungesund ist dabei eine großflächige Ausbreitung des Schimmelpilzes Aspergillus niger, der auch als Schwarzschimmel bezeichnet wird.

Denn er benötigt eine feucht-warme Umgebung, um sich wohlfühlen zu können und ist sonst recht anspruchslos. Feuchte Tapeten sind für ihn ein idealer Nährboden, ebenso wie alte Silikondichtungen oder die Fugen zwischen den Kacheln einer typischen Badezimmerwand.

Er wird dann selbst zum Sporenbildner. In der Folge ist die Wohnungsluft stark sporenbelastet und erzeugt allergische Reaktionen oder Atemnot. Aus diesem Grunde ist unbedingt zu verhindern, dass der Pilz geeignete Nährböden vorfinden kann.

Nur das regelmäßige Lüften garantiert ein schimmelfeindliche Raumklima.

Denn wenn der der Schwarzschimmel einmal in eine menschliche Behausung „eingezogen“ ist, kann er sich von dort aus innerhalb der Wohnräume leicht weiterverbreiten. Aus diesem Grunde ist zusätzlich zur Durchlüftung im Bad auch darauf zu achten, dass die gesamte Wohnung keine gefährlichen Kondenswasser-Bereiche aufweist.

Regelmäßiges Öffnen der Fenster lässt warme feuchte Luft entweichen, ohne dass es zu Kondensierungen kommt. Feuchtigkeitsschäden bleiben dann ebenso aus wie das gefürchtete Schimmelwachstum.

Belüftungsformen und deren effizienter Einsatz

Bäder können auf unterschiedliche Art und Weisen belüftet werden. Die baulichen Grundvoraussetzungen spielen hierbei eine große Rolle. So sind natürlich solche Räume, die über eingebaute Fenster verfügen, besonders leicht mit frischer Luft zu versorgen.

Häufig existieren jedoch, gerade in Altbauten, keine leicht zu öffnenden Verbindungen nach draußen. Fensterlose Bäder müssen natürlich dennoch effizient durchlüftet werden. Hierzu gibt es grob zwei Möglichkeiten. Der Besitzer baut nachträglich einen elektronischen Belüfter ein oder belüftet das Badezimmer mit einem nahegelegenen Fenster.

Dabei sollte der Weg zwischen Fenster und Bad so kurz wie möglich sein. Geschickt ist es, eine Verbreitung der wässrigen Warmluft in der gesamten Wohnung dadurch zu unterbinden, dass mit Ausnahme des lüftenden Zimmers alle weiteren Türen verschlossen bleiben.

Im Winter genügt es, die Luft durch ein kurzzeitiges Öffnen der Fenster auszutauschen, was in bestimmten Abständen, abhängig vom Klima im Badezimmer, wiederholt werden sollte. Im Sommer kann das nahe gelegene Fenster auch für längere Zeit geöffnet bleiben.

Letzteres gilt im Übrigen natürlich auch für Fenster, die direkt ins Bad eingebaut sind.
Die einfachste elektronische Form, um den Luftaustausch zu unterstützen, ist ein gewöhnlicher Ventilator, der die notwendige Bewegung der feuchten Dämpfe unterstützt. Echte Lüfter hingegen erzeugen einen Sog, der verbrauchte und feuchte Luft aus der Wohnung heraus nach draußen befördert.

Daher benötigen effiziente Modelle, die meist finanziell durchaus erschwinglich sind, einen Zugang ins Freie. Dieser kann in Gestalt eines Entlüftungsschachtes bereits vorliegen oder nachträglich angelegt werden. Doch auch zweckfremde Ableitungen, die nicht in Gebrauch sind, kommen zur Nutzung infrage, beispielsweise die Ableitung für einen Wäschetrockner.

BadDurchluftGefahr

Die Geräte können auf verschiedene Weise in Betrieb gebracht werden, und zwar einfach via Knopfdruck, per Bewegungsmelder oder durch Betätigung des Lichtschalters. Auf welche Weise der Lüftungsvorgang auch immer in Gang gebracht wird, wichtig ist, dass das Bad stets so trocken gehalten wird wie möglich. Feuchte Handtücher und Badteppiche sind daher sofort zu entfernen und an geeigneter Stelle, zum Beispiel an der Wäscheleine auf dem Balkon, zu trocknen.

Altbauten verfügen häufig über ein provisorisch eingebautes Bad, das ursprünglich nicht vorhanden war. Dabei wird meist der ehemalige Toilettenraum um Bäderzubehör erweitert. Die Toilette war häufig in einen schmalen, großzügig lang gestreckten tunnelartig angelegten Raum eingebaut, an dessen Kopfende sich ein kleines Fenster befand.

Entweder wurden schließlich die Wände zur benachbarten Küche hin verlagert, sodass großzügiger Raum zur Anlage eines komfortablen Bades zur Verfügung stand, oder der ehemalige Toilettenraum wird beinahe unverändert um Badewanne, Dusche und Waschbecken ergänzt. Meist bleibt es jedoch bei jenem kleinen Fenster am Kopfende.

Dies reicht normalerweise zur Belüftung auch völlig aus. Ist jedoch das Bad in Relation zu dieser Fensteröffnung stark vergrößert worden, empfiehlt es sich, die oben genannten Lüftungsvarianten zusätzlich anzuwenden, um stets einen vollständigen Luftaustausch zu gewährleisten.

Altbaufenster, auch im Bad, dichten ursprünglich nicht hermetisch ab. Dadurch ist ein gewisser permanenter Luftaustausch gegeben, was entsprechende Vorzüge mit sich bringt. Ist stattdessen jedoch eine moderne Scheibe eingebaut worden, ist dieses Fenster prädestiniert für Kondenswasser-Ablagerungen. Es muss dann in angemessener Weise häufiger gelüftet werden, um eben dies zu vermeiden.

Badezimmerteppiche auszulegen, ist sehr sinnvoll. Sie sind nämlich üblicherweise so beschaffen, dass sie über eine starke Saugkraft verfügen, jedoch aufgehängt in der Sonne leicht und ohne Rückstände wieder trocknen können.

Durch sie wird im Badezimmer verhindert, dass herabtropfendes Wasser sich in den Kachelfugen am Boden oder irgendwelchen Ecken sammelt und womöglich dort in die Tiefe eindringt. Die Teppiche wirken allerdings kontraproduktiv, wenn sie nicht regelmäßig zum Austrocknen entnommen werden. Je weniger Feuchtigkeit nämlich im Bad verbleibt, desto trockener ist die Warmluft, die dann entsprechend weniger Kondenswasser ausbilden kann.