Gasheizung: Förderung und Finanzierung

Die Umrüstung oder Neuanschaffung einer Gasheizung stellt eine Belastung für den Geldbeutel dar, die zwar überschaubar ist, jedoch nicht unterschätzt werden sollte. Je nach Modell, Energiemix und individuellen Wünschen sind größere Preisschwankungen möglich. Unabhängig vom Budget stehen dem Hausbauer oder Modernisierer verschiedene Wege der Finanzierung zur Verfügung.

KfWBank

Fördermöglichkeiten durch die KfW

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist die global gesehen größte Förderbank ihrer Art. Sie unterstützt Bauvorhaben und Modernisierungen von Gebäuden, sofern umweltfreundliche Standards und erneuerbare Energien Gegenstand der Bauvorhaben sind. Besonders bekannt sind die Fördermaßnahmen für Energiesparhäuser, die in mehreren Ausführungen ganz bestimmte Energie- und Umweltkonzepte aufweisen.

Unter dem Slogan „Energieeffizient sanieren – Kredit“ mit der Programmnummer 151/152 besteht in der Bundesrepublik die Möglichkeit, von der KfW eine Förderung für die gesamte Sanierung der Heizungsanlage zu erhalten. Dazu zählen neben der modernen Brennwertgasheizung, die zusätzlich gefördert werden kann, auch Umbauarbeiten, Wärmedämmung, Heizungsrohre, Heizungskörper sowie besonders effiziente Pumpen.

Im Rahmen dieser Förderung werden Kredite für bis zu 100% der Maßnahmen gewährt. Diese können beim Programm 152 bis zu 50.000 Euro hoch sein, im Rahmen des Programms 151 sogar bis zu 100.000 Euro. Die Zinslast dafür beträgt (Stand Januar 2016) lediglich 0,75 Prozent. Und läuft über 10 Jahre. Der gesamte Kredit kann eine Laufzeit von bis zu 30 Jahren haben.

Im Rahmen dieser Kredite werden außerdem besondere Tilgungsmöglichkeiten angeboten. Einerseits sind Sondertilgungen erlaubt, die die Bank jedoch z. T. mit Zinsaufschlägen belegt und andererseits ist es je nach Laufzeit denkbar, ein bis fünf tilgungsfreie Anlaufjahre einzukalkulieren. Somit wird die Bezahlung besser planbar und stellt eine weniger große Belastung dar.

Ein anderes KfW-Programm mit der Nummer 430 trägt den Titel „Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss“ und beschäftigt sich mit der bereits erwähnten Förderung der Heizungsanlage an sich. Diesmal nicht in Form eines Kredits, sondern eines Zuschusses. Eine Förderung von bis zu 15 Prozent der Kosten, die mindestens 3.000 Euro beträgt und maximal 7.000 Euro umfasst, ist möglich.

In diese Kosten fallen verschiedene Posten, die sowohl die Neuanschaffung einer Anlage für eigenes oder vermietetes Eigentum umfassen sowie Modernisierungen. Ein besonders großer Postenpunkt ist die Anschaffung bzw. Umrüstung auf moderne Brennwerttechnik und damit eine moderne Brennwertgasheizung.

Außerdem wird die Modernisierung von Kessel, Tank und Heizkörpern gefördert. Sogar die Förderung von Fußboden mit Fußbodenheizung ist von der Maßnahme gedeckt. Besonders erwünscht sind Kombinationen mit erneuerbaren Energien wie etwa der Solarthermie und damit auch die Anschaffung von hydraulischen Schnittstellen zwischen Solarenergie und Gasheizung. Ob die Anlage den Standards entspricht, muss ein Fachmann der KfW prüfen.

Weitere Fördermöglichkeiten

Erst seit Januar 2016 ist ein weiteres Programm gültig, das jedoch erst ab dem 1. April 2016 angefragt werden kann. Es handelt sich dabei um das Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE). Im Falle eines Austausches der ineffizienten Heizungsanlagen gegen moderne Anlagen wird ein Tilgungszuschuss in Höhe von 12,5 Prozent gewährt. Der Kredit kann bei der Hausbank, und bevor der Umbau begonnen wird, beantragt werden.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert erneuerbare Energien und kann somit auch zum Einsatz kommen, wenn eine Gasheizung modernisiert wird, sofern eine Kombination mit bspw. einer Solarthermieanlage erfolgt. Außerdem muss auf Brennwerttechnik umgestellt werden. Für den Kesselaustausch sind dabei bis zu 500 Euro Förderung möglich.

BAFA

Finanzierung der Gasheizung

Neben den Fördermöglichkeiten sind selbstverständlich auch normale Kredite eine Möglichkeit, sich für die Zukunft zu wappnen und energieeffizient zu heizen und in Kombination mit erneuerbaren Energien sogar Strom zu erzeugen und ins Setz einzuspeisen. Aufgrund sehr niedriger Zinsen ist die Belastung aktuell (2016) relativ gering. Hinzu kommt, dass sich die neuen Energieformen sehr schnell amortisieren und die Umwelt schonen.

Je nach Heizungsart fallen unterschiedliche Kosten an, die sich dann auch in Form von eventuell zu zahlenden monatlichen Raten bemerkbar machen. Während eine einfache Gasheizung mit ca. 70 Euro monatlich bzw. 90 Euro, wenn diese mit einer Solaranlage kombiniert ist, zu Buche schlägt, kann eine neue Kombianlage aus Pelletskessel mit Solaranlage bis zu 165 Euro kosten.

Es lohnt sich außerdem, sich beim jeweiligen Hersteller über eventuelle Kredite zu informieren. So bietet Buderus den Buderus Energiesparkredit an. Dieser wird in Zusammenarbeit mit der DSL Bank ausgearbeitet und kann non Arbeitern, Angestellten nd Rentnern in Anspruch genommen werden. Aktuell beträgt der effektive Jahreszins dabei 2,99 Prozent.

Thermondo arbeitet mit der DKB, die Bank ermöglicht einen schnellen und bonitätsunabhängigen Kredit bei 4,19 Prozent effektivem Jahreszins bei einer Laufzeit von 12 bis 84 Monaten. Sondertilgungen sind bei diesem Kredit kostenfrei. Auch Viessmann und Vaillant beraten ihre Kunden auf Wunsch bei Finanzierungsfragen und haben entsprechende Partner.

Ein Vergleich der Anbieter und ihrer Kooperationspartner lohnt sich sehr und kann bares Geld bedeuten. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass auch lokale Unterschiede vorherrschen, sodass sich immer vor Ort informiert werden sollte, um die bestmögliche Lösung zu finden.