Heizölsorten und ihre Eigenschaften

Eine Ölheizung kann mit verschiedenen Ölsorten betrieben werden. Für die jeweiligen Eigenschaften gelten europaweite Richtlinien. Insbesondere in den letzten sieben Jahren ist eine Veränderung hin zu schwefelarmem Heizöl zu erkennen. Aktuell (Stand 2016) besitzt schwefelarmes Heizöl mit ca. 99 Prozent einen überragenden Marktanteil.

BioHeizoel

Genormtes Heizöl

Lange Zeit existierten mehrere Sorten von Heizöl EL (Extra Leichtflüssig) für private Haushalte auf dem Markt. Ein entscheidender Faktor der Unterscheidung war dabei der Schwefelgehalt, der bei normalem Heizöl zwischen 50 und 1.000 Milligramm pro Kilogramm Heizöl liegen konnte. Den Maximalwert dieses Bereiches erreiche das sogenannte EL Standard, das heute kaum noch nachgefragt wird.

Schwefelarmes Heizöl hat sich dabei durchgesetzt und seine Eigenschaften sind über die Normen DIN 51603-1 und DIN SPEC 51603-6 festgelegt. Bio-Heizöl steigt ebenfalls in seiner Nachfrage wird über die DIN V 51603-6 näher beschrieben. Auch für Diesel existiert eine DIN Norm: EN 590.
Allerdings wird Diesel vornehmlich für Kraftfahrzeuge benutzt, unterliegt aber einer deutlich anderen Besteuerung und wird daher speziell eingefärbt.

Die Regelungen für diese Kraftstoffe gelten in allen Ländern der EU, außerdem in der Schweiz, Norwegen und Island. Während der Schwefelgehalt die wichtigste Größe bei den Unterschieden ist, unterscheidet sich Öl auch hinsichtlich seiner Brenneigenschaften, der Dichte und natürlich dem Preis.

Weitere Eigenschaften

Über verschiedene Hilfsstoffe, sogenannte Additive, verbessern sich die Brenneigenschaften. So kann das Heizöl nahezu restlos und besonders effektiv verbrannt werden. Umwelt und Finanzen profitieren von den Beimischungen. Auch die Dichte der einzelnen Untersorten bestimmt das Einsatzgebiet des jeweiligen Heizöls.

Für den heimischen Gebrauch ist das EL (extra leichte) Heizöl am meisten verbreitet. Dabei ist wie erwähnt das EL Standard (HEL) vom EL schwefelarm (HEL schwefelarm) ersetzt worden. Die Sorten L (Leicht) und M (Mittel) sind praktisch nicht mehr im Einsatz. Besonders schweres Heizöl (H bzw. HOS) kommt jedoch häufig in der Industrie z. B. in Kraftwerken zum Einsatz.

Besteuerung von Heizöl

  • Diesel (Mineralölsteuer): 470,40 Euro pro 1.000 Liter
  • Heizöl EL mit Schwefelgehalt bis 1.000 mg/kg: 76,35 Euro pro 1.000 Liter
  • schwefelarmes Heizöl: 61,35 pro 1.000 Liter

Besonders schonend für die Umwelt ist Heizöl in Premiumqualität, das nahezu in allen Gebieten verbesserte Eigenschaften besitzt und somit auch in wirtschaftlicher Hinsicht große Vorteile bietet. Der Preis richtet sich logischerweise nach der Qualität, wobei hier verglichen werden muss. Außerdem ist zu bedenken, dass grundsätzlich alle Heizöle miteinander gemischt werden können, dies jedoch ihre jeweiligen Eigenschaften entsprechend verändert.

SchwefelbelastungHeizoel

Bio-Heizöl – eine moderne Alternative

Ein Bekenntnis zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit lässt sich über die Nutzung von besonders schwefelarmem Bio-Heizöl zum Ausdruck bringen. Eine besonders häufige Form davon ist der Biodiesel. Dem Gemisch wird ein gewisser Anteil an nachwachsenden Rohstoffen beigemischt sowie andere Additive, die Wirkungsweise und Effizienz verbessern.

Wer sich für Bio-Heizöl entscheidet, der will einen Ausgleich des CO2-Ausstoßes erreichen, also CO2-neutral verbrennen. Dazu werden sogenannte CO2-Zertifikate gekauft, die die jeweils anfallenden CO2-Emissionen erfassen und errechnen, wie viel Wald neu geschaffen werden muss, damit die entstehenden Emissionen ausgeglichen werden können.

Ein solches Zertifikat beschreibt die Einsparung von rund einer Tonne CO2. Ein Vergleichswert für den Verbrauch liegt bei durchschnittlich 2,6 Kilogramm CO2 je Liter Heizöl. Neben Aufforstungsprojekten existieren auch andere Formen des Ausgleichs.

Als moderne Alternative zu herkömmlichen Energieressourcen ist Bio-Heizöl eine Art Zwischenschritt in der Energiewende. Diese wird vom Bund massiv unterstützt und ist unter anderem im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Dieses ersetzte im Jahr 2000 das bis dahin bestehende Stromeinspeisungsgesetz von 1991. Es folgten mehrere Erweiterungen und Verbesserungen, die jüngste Neufassung stammt aus dem Jahr 2014.