Brennwerttherme: Technik und Funktionen

Die Gasbrennwerttherme ist technisch gesehen die modernste erhältliche Variante in diesem Bereich und besitzt ein enormes Einsparpotenzial. Demzufolge finden sich diese Systeme immer häufiger in Gebäuden und sind beim Neubau mit Gasanschluss sogar die beliebteste Variante. Effizienz und Umweltfreundlichkeit sind die entscheidenden Faktoren für die Kunden.

HeizwertVSBrennwert

Wirkungsweise der Gasbrennwerttherme

Dank eines entscheidenden Unterschiedes bringt die Gasbrennwerttherme im Vergleich zu ihrem Vorgängermodell, dem Niedrigtemperaturkessel, eine Effizienz von 100 Prozent. Ein Schornstein entfällt nämlich, wodurch sich auch die Kosten für den Schornsteinfeger erübrigen. Dies ist möglich, da die Abgase nur sehr geringe Temperaturen von etwa 40 Grad Celsius aufweisen und so bequem über eine schmale Abgasleitung nach außen geleitet werden können.

Diese kann, muss aber nicht dem Schornsteinverlauf folgen. Die Leitungen aus Edelstahl oder Kunststoff lassen sich bequem durch Leichtbauschächte legen oder aber an der Außenwand entlangführen. Auch die Aufstellung der Gasbrennwerttherme an sich ist flexibel, da sie einerseits als Standgerät installiert werden kann oder aber an der Wand angebracht.

Die genaue Funktionsweise des Systems gestaltet sich wie folgt. Über Verbrennungswärme wird Heizwasser in einer Art Kessel erhitzt. Die dabei entstehenden Abgase, größtenteils heißer Wasserdampf, werden zurück in das System geleitet und somit zusätzlich für die Wärmegewinnung genutzt.

Für den Prozess ist eine Abkühlung auf 56 Grad Celsius erforderlich, damit Kondenswasser entsteht, das dann genutzt wird. Um diesen Effekt zu erreichen, befindet sich ein sogenannter Wärmetauscher im System. Durch dieses System wird der Nutzungsgrad um 10 Prozent erhöht, im Vergleich zu den veralteten Standardsystemen sogar um mindestens 30 Prozent.

Beste Qualität und Preise

Gasbrennwerttherme werden heute von zahlreichen Top-Herstellern vertrieben. Deutschland gehört zu den führenden Nationen in diesem Bereich und setzt international Standards. Je nach Haustyp und Variante bieten die Hersteller Vaillant, Viessmann, Junkers, Buderus, Remeha, Wolf und Brötje die besten Lösungen an.

Die Kosten der einzelnen Systeme hängen unter anderem vom Anwendungsbereich ab. Einfache Varianten können recht günstig für 600 bis 800 Euro erworben werden, während Kombitherme mit Energiesparpumpe bis zu 2.000 Euro kosten. Sehr hochwertige Modelle mit Zubehör kosten bis zu 3.000 Euro.

Es besteht darüber hinaus noch die Möglichkeit ein Gerät zu erwerben, das entweder einen zusätzlichen Speicher integriert hat oder über einen nebenstehenden Speicher verfügt. Dies bedeutet dann einen Aufpreis von bis zu 1.000 Euro.

KaufBrennwerttherme

Entscheidende Details und Umrüstung

Wer über eine Umrüstung der eigenen Heizwert-Gastherme zur Brennwerttherme nachdenkt, sollte sich mit einigen technischen Fakten befassen, die den Ausschlag für anstehende Entscheidungen geben. Eine Umrüstung ist auf Dauer gesehen zwar in jedem Fall anzuraten, allerdings sollten verschiedene Details verglichen und beachtet werden.

Neben dem Preis ist beispielsweise der Modulationsgrad interessant, der aufzeigt, wie weit die Leistung der Brennwerttherme heruntergeregelt werden kann. Geringe Zahlen bedeuten geringe Energieverluste und eine hohe Effizienz. Ein weiterer Punkt ist der Verbrauch an Warmwasser. Im Falle eines sehr hohen Warmwasserbedarfes sollte der Fachmann zurate gezogen werden und die Optionen durchrechnen.

Es könnte sein, dass sich ein herkömmlicher Kessel plus Speicher eher lohnen. Ein weiteres Detail ist die Umwälzpumpe. Diese liegen einerseits in mehrstufigen bzw. stufenweise regelbaren Varianten vor und in stufenlosen Versionen. Letztere sind um einiges teurer, aber hinsichtlich sehr Wirtschaftlichkeit besonders effektiv und können sich in Kombination mit einem hydraulischen Abgleich sehr schnell bezahlt machen.

Es darf nicht vergessen, dass bei einem Austausch auch das Abgassystem erneuert bzw. angepasst werden muss. Wie bereits erwähnt, kann die Abgasleitung bzw. dem Schornsteinverlauf folgen, muss sie jedoch nicht. Eine einfache Umleitung direkt in den Schornstein ist nicht möglich, da der Wasserdampf zu einem bestimmten Anteil säurehaltig ist und dies die Wände des Schornsteins angreifen würde. Leitungen müssen in jedem Fall verlegt werden.

Da die Abgase der Brennwerttherme im Vergleich zu herkömmlichen Abgasen wesentlich kühler sind, steigen sie nicht von allein auf, sondern müssen über ein Gebläse durch das Abgassystem nach außen geleitet werden. Die Qualität des Abgassystems entscheidet später über die Funktionalität und damit den Arbeitsaufwand des Schornsteinfegers und die Kosten.

Abgesehen davon existieren strikte gesetzliche Regelungen für den Einbau und Zustand und natürlich für die Belastungen für die Umwelt. Eine Umstellung auf ein neues System ist somit eine ganzheitliche und relativ umfangreiche Angelegenheit, die von Fachbetrieben durchgeführt werden muss. Erfahrene Planer kalkulieren jedoch alle Kosten und den Arbeitsaufwand ein und unterbreiten dem Bauherren ein ausgereiftes Heizungskonzept.